The Color of Music: Micro Sound system YAMAHA MCR 140
Wussten Sie, dass Musik bunt sein kann? Knallbunt sogar? Ich wusste das auch nicht - bis zu diesem Erlebnis. Es passierte beim Einkaufsbummel. Wenn ich jetzt dieses Wort verwende, also "Einkaufsbummel", dann meine ich eigentlich einen Ausflug in jenen Laden, dessen Regale und Präsentations-Flächen nur so strotzen von TV-Geräten, Espressoautomaten, Computern und ... ja: natürlich Hifi-Komponenten.
Nun bin ich hinsichtlich der letztgenannten
Produktgruppe im Großabwickler-Laden eher weniger gefährdet - ich habe meinen Fachhändler, an den ich mich in Sachen Audio(philes) wende. Entsprechend flüchtig überflog ich auch an jenem Tage die
Regale voll akustischer Massenware.
Aber diesmal veranlasste mich etwas zum Stehenbleiben. Dieses "Etwas" stach knallbunt aus dem ansonsten einheitlich schwarz, gold oder silbern gestalteten Sortiment heraus. Tatsächlich waren es
sogar viele bunte Etwasse, und alle sahen - abgesehen von der unterschiedlichen Farbe - genau gleich aus.
Es handelte sich offenbar um so etwas wie Mini-Soundsysteme. Diese Klangzwerge waren nicht größer als 18 x 12,7 x 27,3 cm. "Kann denn sowas halbwegs vernünftig klingen?" fragte das Grüne Männchen in meinem Kopf - natürlich ein Trick, um mich zur näheren Kontaktaufnahme zu animieren. Immerhin, die Frage war berechtigt, und meine Neugier war geweckt. Das musste der plötzlich aus dem Nichts auftauchende Verkaufsberater gerochen haben. Er trat heran und bot eine spontane Hörprobe an.
Meinen unter Stirnrunzeln vorgetragenen Abwehrversuch "Das macht unter diesen Umständen
wenig Sinn - ich habe weder eigene CDs dabei, noch ist der Lärmpegel im gut besuchten Verkaufsraum förderlich ..." wollte der Gute schon
akzeptieren, doch die Neugier in mir siegte.
Ich gab seiner Hilfsbereitschaft nach, auch weil er sofort dienstbeflissen anbot, aus der CD-Abteilung im Obergeschoss einige mir vertraute Tonträger herbei zu schaffen. Freundliches
Verkaufspersonal ist heutzutage selten anzutreffen - deshalb spielte ich mit.
Von da an ging alles ziemlich schnell: erste CD rein ("drehen Sie ruhig so laut wie Sie
möchten"). Und WOW! Es hörte sich trotz des Marktlärms, der ringsum herrschte, auf Anhieb irgendwie gut. Wie nur können diese Winzlinge von "Boxen" sogar akzeptable Mitten und Bässe
produzieren?
Ich probierte noch dies und jenes - und fand mich keine halbe Stunde später auf dem Parkplatz an meinem Auto wieder. Mit mir zwei Kartons und der Kaufbeleg für zwei (!) YAMAHA MCR 140. Jawohl,
zwei. Eine in dezentem Grau für's Badezimmer - eine in Knallorange für eines der Büros.
Bin mal gespannt, wie es zuhause klingt. Wo ich auspackte und schnell feststellte: die kleinen Musik-Welpen haben etwas gemein mit ihren großen Geschwistern - brauchen sie doch eine gewisse Raumgröße, um ordentlich zu klingen. Das passte zu dem Plan, den ich spontan geschmiedet hatte. Die Idee: Musik im Badezimmer. Das unsere ist für ein Bad überdimensional großzügig dimensioniert. Echoproduzierende Störenfriede (auch Wandfliesen genannt) wirkten sich erstaunlicherweise gar nicht negativ auf das Klangbild aus - diverse Dämmfaktoren wie aufgehängte Bademäntel, Handtuch-Stapel und Holzschränke wirkten Wunder.
So begrüßenswert die Tatsache auch war, dass wir nun auch im Badezimmer die Möglichkeit hatten, Musik zu genießen, brachte übrigens auch Nachteile mit sich. Erstens: Dusch- und Rasur-Prozeduren dauerten auf einmal deutlich länger als vorher.
Nachteil Nummer zwei: schnell versammelte sich ein
erheblicher Teil meiner CDs im Badezimmer - und fehlte logischerweise am üblichen Platz.
Zur Lösung dieser kleinen Misere trug die Tatsache bei, dass die YAMAHA MCR 140 die Möglichkeit bietet, über den USB-Eingang an der Frontseite auch Musik vom Stick abzuspielen. Und siehe da:
selbst die MP3s klingen durchaus verträglich - ich meine: come on! wir sind im Bad, nicht im Studio.
Blieb nur noch ein kleiner Haken. Wenn ich die Glastür der Duschkabine schließe und das Wasser aus der Regendusche prasselt, dann höre ich bei Zimmerlautstärke nichts mehr von der Musik.
Na und? Hat nicht genau dafür ein kluger Mensch mal
die Fernbedienung erfunden?